Clownerie
Das Schicksal des Clowns ist das Scheitern in all seinen Formen. Er ist in seiner Suche nach Liebe zutiefst menschlich und zeigt sich das eigene Sein unmittelbar. Er ist wie er ist. Auch das eigene Unvermögen, wenn man so will die Dummheit versteckt er nicht. Er ist per se Unwissend, aber auch emotional und positiv; er sieht die Welt mit anderen Augen, findet neue Lösungen und gibt nicht auf. Die Figur des Clowns erlaubt es uns dadurch, Dinge zu tun, die "man normalerweise nicht macht", und dabei Seiten an uns zu erleben oder auszuleben die oft zu kurz kommen. Der Clown geht vorurteilsfrei an Dinge heran und ist gelöst von äußeren Ansprüchen und Regeln. Er lehrt uns, neue Wege zu gehen und den vermeintlich sicheren Bereich zu verlassen.
Das eigene Scheitern und eigene Unzulänglichkeiten können im Clown humorvoll gezeigt werden und verlieren so ihre Bedrohlichkeit. Ergebnisse werden unwichtig, man wird „frei“, lernt, gelassen und humorvoll mit den eigenen Schwächen umzugehen.
Das Ziel des Clowns ist, es, sein Publikum zu berühren, zum Schnunzeln und Lachen zu bringen. Dies geschieht nur dann, wenn wir „unseren Clown berühren“, ihn dem Publikum zeigen, also authentisch sind. Wir verleihen unseren Gefühlen, unseren Fehlern und Schwächen Ausdruck, nehmen uns aber gleichzeitig nicht allzu ernst. Wir spielen in diesen Momenten nicht, sondern wir sind. Man zeigt die eigene Freude, Angst oder Hoffnung; der Clown ist immer ein Teil von uns selbst. Die humorvolle Seite des Clowns ermöglicht uns die dazu nötige Offenheit.
Das clowneske Spiel kann verschiedene Kompetenzen vermitteln, z.B.: Präsenz vor einer Gruppe, Entscheidungen treffen und konsequent sein, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit, und natürlich die Fähigkeit, andere Menschen zum Lachen zu bringen.
Als gruppenpädagogische Methode hat die Clownerie das Potential, eine Gruppe schnell „zusammen zu bringen“ und eine positive Gruppendynamik zu initiieren. Clownerie ist immer wertschätzend; im clownesken Spiel wird die komische Dynamik einer Gruppe angestossen, die wiederum Freiraum für Authentizität schafft und die Grundlage für Kreativität bildet. Die Distanz zwischen Teammitgliedern verschwindet, man erlebt die anderen auf humorvolle Weise, steht gemeinsam auf der Bühne. lacht über sich. Das kooperative Potential der Gruppe wird gestärkt, die Zusammenarbeit erleichtert. Clownerie wird so zu einer Methode des Teambuilding.
Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass das erste Ziel eines jeden Clownsworkshops ist, gemeinsam zu Spielen, zu Lachen und zu staunen.